Ich gehe leider nicht so oft ins Kino, wie ich gerne würde. Umso mehr genieße ich es, wenn ich es doch mal schaffe. So wie Anfang dieser Woche, als ich mir mit zwei Freundinnen den aktuellen Film von Hape Kerkeling, „Der Junge muss an die frische Luft“, im ArtHouse Cinema in Frankfurt angesehen habe, wo er gerade noch so lief.
Ich kann hier gar nicht viel darüber schreiben, das noch nicht an anderer Stelle geschrieben worden ist. Immerhin ist der Film schon vor fast zwei Monaten in die Kinos gekommen. Aber ich möchte einfach mal erzählen, wie er mir gefallen und wie sehr er mich berührt hat. Ich habe vorher schon gehört, dass er schön und traurig zugleich sein soll, und genau so habe ich es auch empfunden: bildgewaltig, charakterstark, liebevoll, zauberhaft, menschlich, nachsichtig und sehr, sehr traurig. So traurig, dass ich am Ende auch ein bisschen geweint habe.
Der beste Spruch im Film und ein guter Rat stammt von Oma Änne (wunderbar trocken gespielt von Hedi Kriegeskotte):
„Wenn de weißt, wat de willst, Hans-Peter, dann machet einfach.
Kümmer dich nicht darum, wat die Leute sagen.“
Und können wir bitte mal über die Leistung des mittlerweile elfjährigen Hauptdarstellers Julius Weckauf sprechen? Was für ein Ausnahmetalent! Ich mache mir nur Sorgen, dass er, weil er Hape Kerkeling so ähnlich zu sein scheint, vielleicht auf diese Rolle abonniert bleibt. Aber von dieser Sorge abgesehen: Hammer!
Kerkeling, auf dessen Biografie das Skript basiert, hat sich ja schon in seinem Buch (und dem dazugehörigen Film) „Ich bin dann mal weg“ sehr nachdenklich und ernst gezeigt. Mit „Der Junge muss an die frische Luft“ hat er in Zusammenarbeit mit Regisseurin Caroline Link nun einen Tiefgang bewiesen, den die meisten Menschen ihm wahrscheinlich gar nicht zugetraut haben. *welldone*