Es gibt so Momente, da läuft es einfach. Alles klappt, nichts geht schief, Puzzleteile scheinen ineinander zu fallen, Wege sich aufzutun. Solche Glückssträhnen sind wundervoll. Aber leider nicht die Regel. Manchmal geht auch einfach alles schief – und selbst die Dinge, die eigentlich safe waren, eskalieren plötzlich.
Das ist das Leben; alles ist möglich, nichts sicher. Und eigentlich macht das ja auch den Reiz aus. Aaaber … dummerweise weiß man vorher nicht, wann man Glück hat und wann Pech.
Ich habe einen Weg gefunden, mit dieser ja bei jedem ständig existierenden Unsicherheit umzugehen: Ich gehe einfach immer vom Schlimmsten aus.
Das klingt eigentlich so richtig krass. Fühlt sich aber gar nicht so an. Es ist einfach meine innere Grundhaltung, dass ich vorbereitet sein will. Ich möchte ja daran glauben, dass es gut läuft, dass einfach alles mal funktioniert und kleine Wunder in die Ritzen sickern. Aber ich weiß zugleich, dass das häufig nicht passiert und wir dann dumm dastehen. Deshalb überlege ich vorher, was das Schlimmste ist, das passieren kann, und plane diesen Fall. Alles, was besser läuft, ist ein fröhlicher Bonus.
Heute bin ich im Zuge einer Recherche auf einen interessanten Artikel gestoßen, der dazu ermutigen will, risikofreudiger zu werden („How to take Risks“ auf der Webseite wikihow.com). Dort wird genau das aufgegriffen, was ich immer sage. :) Nämlich, dass man ruhig hoffen darf, dass es aber auch nicht schaden kann, schon mal zu wissen, was zu tun ist, sollte es doch schiefgehen.
Der Artikel empfiehlt, sich einen Plan zu machen für den Fall, dass man versagt. Zwar dürfe man sich nicht auf das schlimmste Szenario fixieren, weil es einen sonst davon abhalten könnte, überhaupt ein Risiko einzugehen, heißt es dort. „Aber es zahlt sich aus, vorbereitet zu sein“ – besonders auf Risiken, die ernste Konsequenzen nach sich ziehen könnten wie finanzielle Investitionen. Und auch bei vermeintlich profanen Dingen kann es helfen:
Wenn du das Risiko eingehst, einen Fremden um ein Date zu bitten, lege dir schon vorher eine Antwort zurecht, falls er nein sagt. Zum Beispiel: „Okay, kein Problem. Hab noch einen schönen Tag.“
Dieser Tipp gefällt mir sehr, denn das könnte tatsächlich dazu führen, dass man einfach mal was riskiert. Denn das Scheitern ist gar nicht mehr so bedrohlich.
Wie haltet Ihr das eigentlich?
Macht Ihr Euch wie ich lieber schon vorher Gedanken über den Worst Case – oder hofft Ihr aufs Beste und überlegt Euch erst, falls es wirklich schief geht, was zu tun ist? Ich freue mich über Kommentare oder Mails. :)
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