Neu: Frankfurt schreibt ein Buch

Verlagsvertrag

Es gibt Verträge, auf die wartet man eine Ewigkeit. Seit ich mit elf Jahren auf der Schreibmaschine meines Opas meinen ersten Roman getippt habe, habe ich davon geträumt, Autorin zu sein und mein Buch in den Regalen der großen Buchgeschäfte zu sehen. Ich weiß nicht, warum, aber ich glaube, so wie mir geht es vielen Wunschautoren: Den eigenen Namen schwarz auf weiß gedruckt zu lesen, nicht „nur“ in der Tageszeitung, sondern auf einem Buchdeckel, ist die Erfüllung eines Lebenstraums. Es bedeutet: Ich werde bleiben. Noch in vielen, vielen Jahren wird irgendwo eine Ausgabe meines Buches in irgendeinem Regal in irgendeinem Haus stehen, vielleicht sogar dann, wenn ich selbst schon lange nicht mehr da bin. „Wer schreibt, der bleibt“, sagte mir mal jemand in einer Kneipe. Es stimmt.

Nun, genau 20 Jahre nach meinem ersten Schreibmaschinen-Roman, ist es soweit. :) Am Freitag (21. März) kam der Vertrag mit der Post in die Redaktion, seitdem ist es offiziell: Mein erstes Buch „Frankfurt liebt dich!“ erscheint im September 2014 im Societäts Verlag, einem süßen kleinen Verlag mit lokalem Bezug und sehr, sehr lieben Mitarbeitern. Ich wusste es bereits seit ein paar Wochen, denn natürlich gab es vorher Mail- und Telefonkontakt und auch persönliche Treffen. Doch mit dem Vertrag ist es plötzlich ganz real geworden – und ich konnte nicht anders, als mitten in der Redaktion wild jubelnd auf und ab zu springen. Dass meine Kollegin Deliah spontan in diesen Freudentanz eingestiegen ist, war mit das Tollste. :)

Spannend und kurios ist für mich, dass das Buchgeschäft offenbar ganz anders funktioniert, als ich immer dachte. Meine ganze Versuchskarriere hindurch habe ich Texte bis zum letzten Wort fertig geschrieben und mich dann erst um die Vermarktung gekümmert. Bei diesem Projekt nun war es völlig anders: Ich schreibe ja bereits alle zwei Wochen für die Online-Ausgabe der FNP eine Kolumne im „Sex and the City“-Style, manche werden „Freaky Frankfurt“ kennen. Da die Reaktionen darauf immer sehr stark ausfielen, positiv wie negativ, kam ich irgendwann auf die Idee, ein Konzept für ein darauf basierendes Buch auszuarbeiten. Denn was kann sich ein Buch noch mehr wünschen, als heiß diskutiert zu werden? Dieses Konzept, in dem es nicht nur um den Inhalt, sondern vor allem ums Marketing ging, habe ich zusammen mit einem Exposée und ein paar Seiten Leseprobe an den Societäts Verlag geschickt – und der hat quasi das Konzept gekauft, obwohl der Text noch gar nicht fertig ist. Das hat mich umgehauen.

Deadline - klein

Im Umkehrschluss bedeutet das nun aber, dass der unterzeichnete Buchvertrag keine Belohnung für eine ganze Menge harter Arbeit ist – sondern, dass die harte Arbeit jetzt erst richtig losgeht. Deadline ist am 30. Juni. Bis dahin habe ich Zeit, den leeren Raum zwischen zwei Buchdeckeln mit Leben zu füllen. Es ist für mich eine völlig neue Erfahrung, auf eine literarische Deadline hinzuarbeiten. Doch momentan kann ich mir nichts Schöneres vorstellen, als freiwillig jeden Tag früher aufzustehen, um vor der Arbeit an meinem Buch weiterzuschreiben. :)

Warum also heißt dieser Blogeintrag „Frankfurt schreibt ein Buch“? Ganz einfach. In meinen Kolumnen verarbeite ich vieles von dem, was ich täglich in der Stadt sehe. Das soll sich auch bei der Arbeit an meinem Buch nicht ändern. Es kann also gut sein, dass ich abends irgendwo unterwegs bin, eine ungewöhnliche Situation beobachte und sie in mein Buch einfließen lasse. Und dass auf diese Weise viele Menschen Teil dieses literarischen Projekts werden. Also verhaltet Euch einfach wie immer. ;)

Ich freue mich auf viele spannende Begegnungen mit Frankfurt – und auf großartige drei Monate harter Arbeit.

 

6 Kommentare

    1. Ihr Lieben, vielen Dank. :) Ich begrüße es sehr, dass WordPress ausgerechnet jetzt die Smileys geändert hat und der lachende Smiley nicht mehr aussieht wie ein zähnefletschendes Ungeheuer. Denn gerade könnte ich einfach nur noch lächeln. :) :) :)

  1. Nach Facebook auch hier noch einmal: Herzlichen Glückwunsch. Ich bin sehr gespannt, welche Seiten Frankfurts den Weg in Dein Buch finden werden. Ich werde es in jedem Fall lesen :)

    Liebe Grüße, Pirandîl

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