Gestern habe ich ganz unerwartet ein Geschenk von einem Kollegen und Freund bekommen: Das Buch „Frauen, die schreiben, leben gefährlich“. Ich hab mich sehr darüber gefreut, und ich bin gespannt, denn Stefan Bollmann schreibt darüber, wie hart Frauen sich in der Vergangenheit das Recht und den Freiraum erkämpfen mussten, schreiben zu dürfen. Bollmann, Lektor und Autor aus München, hat zuletzt mit dem Band „Frauen, die lesen, leben gefährlich“ auf sich aufmerksam gemacht – und hier wie dort hat Elke Heidenreich ein Vorwort beigesteuert.
Das, was heute allgemein als Selbstverwirklichung gilt, war früher eine echte Gefahr, und zwar nicht nur für den guten Ruf. Ich bewundere Frauen wie Tania Blixen, Doris Lessing, die Brontë-Schwestern und auch Anne Frank, deren Geschichten in dem Buch erzählt werden und denen das Gut, unzensiert das beschreiben zu dürfen, was sie sehen, meinen und fühlen, immer mehr wert war als alle Sicherheit der Welt.
Die Schriftstellerei ist, je nachdem man sie treibt, eine Infamie, eine Ausschweifung, eine Tagelöhnerei, ein Handwerk, eine Kunst oder eine Tugend. (Friedrich von Schlegel)