#psyche: Mit dem Gesicht zum See sitzen

Nachdem ich von Euch viele Zuschriften und Tipps zum Thema Ausruhen am Wochenende bekommen habe, möchte ich Euch heute mal erzählen, wie die letzten beiden Tage für mich waren. Und natürlich auch gerne von Euch hören, ob es Euch gelungen ist, Euch auszuruhen und abzuschalten.

Mir ging es ganz gut am Wochenende – vielleicht, weil ich ausreichend Abwechslung zwischen Yoga, Lesen, Schlafen und netten Gesprächen mit Freunden hatte. Und an der frischen Luft waren wir auch. :) Wer mir auf Instagram folgt, sieht dort immer wieder Fotos von einem idyllischen See und fragt sich vielleicht, wo dieser geheimnisvolle Ort ist. Das möchte ich auch hier nicht verraten, nur so viel: Björn und ich haben, zusammen mit ein paar Anderen, vor etwas mehr als einem Jahr ein kleines Uferstück an einem Angelteich in der Region gepachtet. Wir sagen dazu „unser Seegrundstück“, aber eigentlich ist es nur ein Hang mit einer steilen Betontreppe und einem vielleicht eineinhalb Meter tiefen, mehrere Meter breiten Uferstück. Dort sitzen die Jungs mit ihrer Angelausrüstung und freuen sich, wenn ein Fisch anbeißt. Und manchmal sitze ich dort auch, schaue aufs Wasser, lese und genieße die Stille und das Schwappen der kleinen Wellen.

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Klingt eigentlich erstmal echt schön. Aber unser Seegrundstück und die darauf stehende Hütte sind leider in einem erbarmungswürdigen Zustand, weil sie jahrelang vernachlässigt wurden. Vieles ist verschimmelt, alles ist mit Unkraut überwuchtert, es ist erschlagend viel zu tun, um es schön und nutzbar zu machen.

Am Anfang mochte ich dort gar nicht hingehen, nicht mal im Sommer. Denn ich sah immer nur die viele Arbeit. Ich fühlte mich eingeschüchtert und irgendwie schuldig, weil wir das Grundstück weiter verrotten ließen, statt uns darum zu kümmern. Aber nun ist seit ein paar Monaten ein neuer Pächter mit im Team, der handwerklich begabt ist und sagt, was gemacht werden muss. Das heißt, es gibt Hoffnung für unser Uferchen. Und außerdem ist mir, nachdem wir die letzten drei Wochenenden immer mal wieder dorthin gefahren sind, etwas klar geworden.

Manchmal muss man sich einfach so hinsetzen, dass man die Arbeit im Rücken hat und nur das Wasser sieht.

Also einfach mal nur das Schöne genießen und den Rest ausblenden. Sonst macht man sich die kleinen Chancen aufs Glück von vornherein kaputt.

Es muss nicht immer alles perfekt sein, damit man sich entspannen darf. Komisch, dass ich so lange gebraucht habe, darauf zu kommen. Aber ich hoffe, dass es mir gelingt, diese Erkenntnis auf mein restliches Leben zu übertragen.

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