#reisen: In love mit den Plitvicer Seen

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Meine Freundin fährt mit ihrer Familie nach Kroatien – und hat schon angekündigt, einige meiner Reisetipps befolgen zu wollen. :) Zum Beispiel hat sie drei Übernachtungen in der Villa Mirosa gebucht, die ich in meinem Artikel über Mljet empfohlen habe. Das freut mich natürlich sehr und ich bin gespannt, wie ihr der Infinity-Pool und der Rundum-Meerblick aus dem Whirlpool gefallen werden.

Natürlich habe ich ihr auch ganz begeistert von den Plitvicer Seen (kroatisch: Plitvička Jezera) erzählt, in meinen Augen der großartigste Nationalpark. So etwas Schönes habe ich eigentlich noch nie gesehen. Man läuft über sich windende Waldwege, vorbei an knackig grünen Bäumen, Zweige brechen unter den Sohlen, hier und da sinken die Schritte in die feuchte Erde ein. Überall plätschert Wasser, das türkis schimmernd den Himmel spiegelt oder sich von Felsen metertief hinabstürzt. Die Luft ist klar und frisch, wie in den Waldspaziergängen meiner Kindheitserinnerungen, und fast meint man, zwischen den Wurzeln den Eingang in ein verzaubertes Naturreich zu entdecken.

Plitvicer Seen: Ein fast magischer Ort

Für mich sind die Plitvicer Seen ein fast magischer Ort, an den ich auf jeden Fall irgendwann zurückkehren möchte. Dabei wären wir aus Zeitgründen fast gar nicht hingefahren. Am Ende haben wir es dann aber doch gemacht und ich bin bis heute dankbar dafür. Hier findet Ihr meine neun Tipps für einen Besuch der Plitvicer Seen.

1. Drama, Baby. Die Parkbetreiber möchten gern, dass Ihr Eure Tickets mindestens einen Tag im Voraus bucht, und zwar über das parkeigene Ticketsystem. Wenn Ihr Euch wie wir zu einem spontanen Besuch entscheidet, kann das in Nervenkitzel und Drama ausarten. Denn ein Ort, der so schön ist, zieht natürlich viele Menschen an. Und da die Zahl der Besucher, die pro Stunde den Park betreten dürfen, reglementiert ist, wisst Ihr nie mit Sicherheit, an welchem Eingang es noch Karten gibt. Die Zahl ändert sich fortlaufend mit dem Verkauf der Eintrittskarten in Realzeit, ihre Verfügbarkeit hängt von der Zahl der Besucher ab, die am Eingang auf den Kauf an Ort und Stelle warten. Also müsst Ihr quasi den richtigen Moment und den richtigen Eingang abpassen, um zuzuschlagen. Immerhin kann man online einsehen, wie viele Karten es wo aktuell gibt, und zwar unter diesem Link. *raketenwissenschaftisteinscheißdagegen*

2. Achtung Parkplatz! Wenn Ihr spontan vorbei kommt und Eure Hauptsorge dem Ticket gilt, solltet Ihr wahrscheinlich den Eingang zum Parken wählen, an dem es die höchste Chance auf Einlass gibt. Bei vorgebuchten Tickets habt Ihr die Wahl zwischen drei großen Parkplätzen – und ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen. Wo man am besten parken sollte, dazu haben eine Million Blogger schon eine Million kluge Artikel geschrieben. Am besten macht Ihr es wohl davon abhänging, welche Route durch den Park Ihr laufen wollt, um nicht unnötig weitere Kilometer Fußmarsch in Kauf zu nehmen. Das Parken kostet ca. 10 Kuna pro Stunde. Und passt unbedingt auf, dass Ihr beim Rausfahren aus dem Parkplatz auf die Straße nicht mit dem Frontspoiler aufsetzt. Das ist uns passiert und es war sehr, sehr ärgerlich, weil der findige Mensch im Mietwagenbüro den mikroskopisch kleinen Kratzer an der Unterseite des Kunststoffs natürlich prompt entdeckt hat.

3. Plant den ganzen Tag ein. Wenn Ihr es geschafft habt, Euer Auto zu parken und Eure Tickets zu kaufen (die Eintrittspreise variieren zwischen 10 Euro in der Nebensaison und 40 Euro in der Hauptsaison), beginnt endlich die Erholung. Damit Ihr die beeindruckende Naturkulisse auch wirklich genießen könnt, solltet Ihr auf Anschlusstermine verzichten. Wir hatten nur vier Stunden Zeit, weil wir dummerweise um 21 Uhr in Zagreb sein mussten – und vier Stunden, so viel es klingt, sind unfassbar wenig im Angesicht dieser überwältigenden, wilden grünen und blauen Schönheit.

4. Packt ausreichend Getränke und was zu Knabbern für unterwegs ein. Es gibt zwar an einigen wenigen strategischen Punkten einen Kiosk für die Touristen, aber zwischendrin ist man kilometerweit unterwegs, ohne dass man irgendwo seine Wasserflasche auffüllen kann. Und die gute Waldluft macht hungrig.

5. Denkt an Pulli oder Jacke. Egal, wie warm es drumherum ist – das Klima rund um sie Seen ist kühl-waldig und schattig. Ich habe schon auf dem Parkplatz so gefroren, dass ich zum Glück spontan einen Pullover und ein Tuch aus meinem Koffer mitgenommen habe.

6. Zieht feste Schuhe an. Auch wenn der Name Plitvicer Seen den Anschein erweckt, als würde man ein flaches Teichufer entlangflanieren, ist der größe Teil der Strecke eine Waldwanderung. Dazwischen geht es über uneben gezimmerte Stege, die die Besucher kreuz und quer, hoch und runter mitten durch die Seenlandschaft führen. Unfassbar schön ist es, das gluckernde, glitzernde Wasser durch die Lücken zwischen den Planken des Stegs zu beobachten.

7. Haltet euer Handy fest. Rechts und links des Stegs ist Wasser, darunter ist Wasser – und so ein schlankes Smartphone rutscht schnell mal ab und landet im See. Wäre doch schade drum. Und wenn wir schon mal beim Thema Foto sind, bringt ausreichend Speicherplatz mit. Denn. Ihr. Werdet. Bilder. Machen. Wollen. Viele. Viele. Bilder.

8. Stellt Euch drauf ein, dass Ihr viel laufen werdet. Allein vom Parkplatz bis zum „echten“ Eingang des Parks ist man gut und gerne eine halbe Stunde unterwegs und legt einige Höhenmeter zurück. Wir haben dort viele ältere Menschen und Leute mit Kinderwägen gesehen und haben uns gefragt, wie die das wohl bewältigen. Ich kann nur über die Strecke schreiben, die wir zurückgelegt haben, und die ging mitunter viele Meter steil nach oben, andere Wege waren wurzelig und schmal und deshalb schwierig zu laufen – und für Rollstuhlfahrer praktisch nicht bezwingbar. Allerdings gibt es mehrere Wegstücke (wir mussten den kürzesten laufen, weil wir nur vier Stunden hatten) zur Auswahl. Wenn Ihr schlecht zu Fuß seid, würde ich definitiv dazu raten, im Vorfeld Kontakt zum Park aufzunehmen und abzuklären, welche Route die beste für Euch ist.

9. Man muss nicht im Seengebiet übernachten. Kann man zwar, es gibt zahlreiche Hotels. Doch gerade in und rund um die Hauptsaison sind die oft eher abgewohnten Zimmer überraschend teuer. Wenn Ihr in Zagreb, Zadar, Šibenik oder Split seid, könnt Ihr den Park mit dem Auto ganz bequem für einen Tagesausflug erreichen.

Und jetzt noch ein paar Fotos für Euch, die ich bei unserem Besuch im vergangenen September gemacht habe. Allein der Anblick der grünen Bäume und frischen Blätter ist wie ein Kurzurlaub für die Seele. :) Hach, I’m in love with Plitvička Jezera.

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