// dezembra.blog

Lyrik: Daheim

Daheim

Seit du fort bist, seh ich
klarer. Und weiter.
Doch die Zukunft,
die hinter den Dächern und hinter
den Bäumen scheint und
auf der metallenen
Spitze des Kirchturms
bricht, sticht mir
in die Augen. Und
lässt mich blinzeln.

 

Ich hatte gedacht, dass dein
Fehlen nicht ganz so greifbar
sein würde, nicht ganz so laut vielleicht.
Und dass die Straßen unserer
Stadt mir nicht leerer und die
Türen nicht verschlossener
erscheinen würden als damals.

 

Doch genau so ist es nun.
Ich bin hier nicht mehr
daheim, seit du
es nicht mehr bist.

Anne Zegelman, 15. März 2017

3 Antworten zu „Lyrik: Daheim”.

  1. Ein sehr berührender Text, danke, dass Du ihn mit uns teilst. Liebe Grüße, Pirandîl

    1. Vielen Dank! Solche auf Papier geschütteten Gefühle sind ja immer ein Stück weit auch ein Seelenstriptease. ;)

  2. Avatar von Marina's illustrationen
    Marina’s illustrationen

    Sehr schön geschrieben liebe Anne. ich weiß wovon Du sprichst ;-)

Hinterlasse eine Antwort zu Pirandîl Antwort abbrechen

Über dezembra

Anne: Frau, über 40, Redakteurin, Buchautorin, kinderlos und verliebt ins Leben, bloggt über Zwischenmenschliches und Psychosoziales, über Frauenthemen und Arbeitsdinge, übers Reisen und das Leben ohne Schilddrüse.

dezembra.BLOG DURCHSUCHEN