Ich habe ein stacheliges Geheimnis. Jeden Abend liege ich für mindestens 20 Minuten auf einer Matte, die mir richtig weh tut – und ich genieße jede einzelne Sekunde. Denn während die feinen weißen Kunststoffspitzen sich in meinen Rücken bohren, falle ich in eine wundervolle Starre. Dann vergesse ich alles um mich herum, kurz darauf sogar die Schmerzen der Stacheln. Und manchmal schlafe ich sogar ein.
Ich habe die Shaktimatte (hier zu bestellen für je 59 Euro) Ende November erstmals auf Instagram entdeckt. Und weil ich zu der Zeit so dermaßen gestresst und ausgepowert war, klang folgendes Versprechen für mich ganz wundervoll:
Durch die verbesserte Durchblutung wird dir wohlig-warm und eine tiefe Entspannung setzt ein. Schmerzlinderung und verbesserter Schlaf machen dann dein Leben leichter.
Also habe ich sie mir von Björn zu Weihnachten gewünscht. Und während er glücklich mit seinem Geschenk, einer Virtual-Reality-Brille, unter dem Weihnachtsbaum saß, betastete ich die orangefarbene Matte und bekam plötzlich Angst vor meinem eigenen Mut.
Doch dann legte ich sie entschlossen auf die Couch, zog meinen Pulli aus, so dass nur noch ein dünnes Shirt zwischen mir und den Stacheln war (diesen Übungsmodus empfehlen die Hersteller, bevor man sich mit nackter Haut an die Matte wagt) – und ließ mich darauf sinken. Ich glaube, ich habe noch nie so selig geseufzt wie in diesem Moment.
Björn freut sich, dass ich die Matte seit diesem Abend liebe. Allerdings hat er große Angst, dass er mal im Dunkeln ins Bett kommt und ihr unter der Decke begegnet. Und auch unsere Katze Midnight ist eher kritisch, seit sie mal aus Versehen draufgesprungen ist und von den harten Stacheln überrascht wurde. Dabei müssten die beiden sich keine Sorgen machen. Denn auch ich will der Shakti lieber nicht unvorbereitet außerhalb unserer abendlichen Verabredung begegnen und rolle sie deshalb gewissenhaft nach jeder Benutzung wieder zusammen.
„Alter Schwede“ – das sagen die meisten beim Anblick der Stacheln. Und das stimmt sogar. Denn obwohl die geheimnisvolle Matte unter fairen Bedingungen in Varanasi (Indien) hergestellt wird, hat sie eigentlich einen schwedischen Ursprung.
Wie auf der Webseite nachzulesen ist, verlässt der Unternehmensgründer Om Mokshanada mit 21 seine Heimat Schweden, wo er als Massagetherapeut arbeitet. Er reist nach Indien, zu den Mönchen im Himalaya, und studiert dort die ayurvedischen Heilkunst. Dabei entdeckt er auch die uralten indischen Nagelbretter und fragt sich: Wie lässt sich das Konzept auf die heutige Zeit übertragen? Als die Shaktimat 2009 auf den schwedischen Markt kommt, werden 500.000 Exemplare verkauft, die Leute sind begeistert. Schnell expandierte die Firma nach Australien, Großbritannien, Spanien, Frankreich, Neuseeland und Mexiko. Im Jahr 2017 kommt sie nach Deutschland.
Viele haben die Stachelmatte in den vergangenen Jahren für sich entdeckt – unter anderem auch die Sängerin P!nk, die auf ihrem Instagram-Account ein Foto von sich beim Relaxen auf der Shakti vor der Show postete.
Für mich war die Matte das allerbeste Geschenk, denn sie hilft mir selbst in extremen Stresssituationen, Stille zu finden. Und falls sich jetzt jemand fragt, ob dashier eine bezahlte Sache ist: Nein, ich bekomme gar nichts dafür und wir haben den vollen Preis für die Matte bezahlt. Aber sie ist einfach gut – und das soll die Welt erfahren! :)