#reisen: 7 Dinge, die man vor dem ersten Rom-Besuch wissen muss

Am Montagabend bin ich von einem berauschend vollen, lauten und nassen Rom-Wochenende zurückgekommen. Vier Tage lang habe ich mit meiner Freundin Bianca in einer kleinen, etwas ranzigen AirBnb-Wohnung im hippen Stadtteil Monti gewohnt. Da wir beide zum ersten Mal in der „ewigen Stadt“ waren, haben wir uns das volle Sightseeing-Programm gegeben. Disclaimer: Dieser Eintrag enthält garantiert keine Insider-Infos, das sage ich gleich dazu. Aber ich habe mich gefragt, was ich vorher gerne gewusst hätte, und genau diese Dinge habe ich hier für Euch zusammengetragen. Bestimmt gibt es noch ganz viel zu ergänzen – ich freue mich über Kommentare! :)

Was also sollte man wissen, bevor man zum ersten Mal nach Rom kommt?

1. Die Öffis sind nichts für schwache Nerven

Wir sind nur einmal mit dem Bus gefahren – dem berüchtigten 64er, der zu jeder Tageszeit überfüllt ist und in dem gerüchteweise gerne auch Taschendiebe und Exhibitionisten mitfahren. Ich gebe zu, ein stückweit sind wir auch deshalb eingestiegen, weil wir neugierig waren, ob es echt so schlimm ist wie im Reiseführer und in diversen Blogs beschrieben. :D Wir sind zwar nicht beklaut worden und haben auch niemanden gesehen, der sich entblößt hat, allerdings war es trotzdem ziemlich anstrengend. Die Leute im Bus sind gestresst, die Fahrer häufig unfreundlich und Infos, zum Beispiel, wo man Tickets kaufen kann (am Kiosk) sucht man auch vergeblich. Außerdem wechseln alle Buslinien außer der 64er wohl dauernd ihre Nummern, so dass man eigentlich eh nicht mehr durchblickt. Für Touris also eher eine schwierige Angelegenheit.

2. Alles liegt nah beineinander

Zum Glück ist man nicht auf das verwirrende Netz von Bussen und Bahnen angewiesen. Wer Zeit hat und gut zu Fuß ist, der läuft einfach. Mache ich sowieso am liebsten, denn so sieht man etwas von der Stadt. Gut, dass in Rom alles ganz nah beieinander liegt. Vom Hauptbahnhof Termini bis zu den Historischen Städten sind es vielleicht 20 Minuten Fußweg, vom Forum Romanum sieht man das Colloseum schon am Ende der Straße. Und vom Osten der Stadt, in dem wir gewohnt haben, bis zum Vatikan, der ganz im Nordwesten liegt, ist es ein gut 40-minütiger Spaziergang.

3. Nach dem Vatikanbesuch nichts mehr einplanen

Da wir nur von Freitag bis Montag da waren, mussten wir unseren Besuch im Vatikan auf den Samstag legen – denn sonntags, am Tag des Herrn, haben die heiligen Hallen geschlossen. Konsequent, oder? Samstag ist dummerweise auch der allerbeliebsteste Tag der Woche. Und das bedeutet: Es. Ist. Einfach. Sau. Voll. Wir haben uns im Vorfeld für die Tour „Vatikanische Museen und Sixtinische Kapelle“ (drei Stunden, 38 Euro) entschieden und waren superfroh, dass wir die Tickets einige Tage zuvor schon online gekauft hatten. Denn wer seine Tickets schon hat, darf rechts an der Schlange der Wartenden vorbeiziehen. Insgesamt fand ich das alles sehr beeindruckend und bin froh, dortgewesen zu sein. Ich würde allerdings empfehlen, den Rest des Tages keine weiteren Kulturaktivitäten mehr zu planen, sondern einfach ein bisschen zu bummeln und im Straßencafé zu sitzen. Denn am Ende der Führung ist der Kopf vollgestopft mit Eindrücken und Informationen.

4. Vorher die Preise checken

Eigentlich ist es ein Klassiker – und auch wir sind das eine oder andere Mal reingefallen und haben viel zu viel für Kaffee, Softdrinks und Eis bezahlt. Rom ist nicht per se teuer (anders als Dubrovnik *g*). Espresso, Cappuccino und Co gibt es oft schon für zwei, drei Euro, ein Croissant gerne mal für 60 Cent. Das verleitet dazu, sich sicher zu fühlen und manchmal einfach zu bestellen, ohne die Preise zu kennen. Tut es nicht, es rächt sich.

5. Nicht einschüchtern lassen vom Espresso-Bar-Prinzip

Man glaubt es nicht, aber römische Cafébars haben ihre klaren Regeln. Und das funktioniert so: Man geht zuallererst an die Kasse und sagt, was man haben möchte. Dann zahlt man, tritt an die Bar, reicht dem Kellner die Quittung und der bereitet das Gewünschte zu. Ganz wichtig: Der Kaffee wird üblicherweise im Stehen an der Theke getrunken. Will man sich hinsetzen, muss man das an der Kasse extra dazusagen, denn das kostet zusätzlich. Mir hat dieses kurze Espresso-Trinken an der Bar sehr gut gefallen, denn man macht das so zwischen Tür und Angel, ohne großartig lange herumzusitzen, und geht direkt danach weiter. Effektiv, lecker und wach. Yeah.

6. Nicht auf die privaten Briefzusteller hereinfallen

Meine größte Rom-Krise (Bianca kann’s bestätigen). Meine Mutter hatte sich explizit eine Postkarte von der Spanischen Treppe gewünscht. Als ich endlich eine gefunden hatte, habe ich im Tourilädchen natürlich sofort eine Briefmarke dazugekauft. Erst beim Schreiben der Karte ist mir aufgefallen, dass es sich um die Marke eines privaten Postanbieters („FriendPost“) handelte. Der aufgedruckte QR-Code sollte Aufschluss darüber geben, wo die privaten Briefkästen zu finden wären. Die Webseite war allerdings so nervig und unübersichtlich aufgebaut, dass ich nach 20 Minuten Suchen die Briefmarke von meiner Karte wieder abgepult habe und wir uns am nächsten Tag auf den Weg zu einer normalen Post gemacht haben. Die war jedoch so überfüllt, dass gar niemand mehr reingelassen wurde, und und und. Dieses Briefmarken-Thema hat uns praktisch Stunden und viele Nerven gekostet. Am Ende habe ich dann in einem Tabakladen eine Briefmarke gekauft und nach einigem Suchen sogar einen normalen roten Briefkasten gefunden. Also immer schön aufpassen beim Briefmarkenkauf, das artet sonst echt aus und verdirbt einem die Laune.

7. Alles, aber nichts richtig machen – auch gut

Wer viel Zeit hat und Rom detailliert kennenlernen kann, der soll das tun. Wer wie wir nur kurz da ist, verschafft sich bestenfalls einen Überblick über die Sehenswürdigkeiten. Wenn man unseren Trip zusammenfassen möchte, würde ich sagen: Wir haben alles gesehen, aber nichts richtig. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, möchte ich gar nicht beurteilen, immerhin haben wir wirklich einen umfassenden ersten Eindruck davon bekommen, wie unheimlich gigantisch die Dinge in Rom sind. Obwohl ich noch nie so etwas Hässliches wie den Trevi-Brunnen gesehen habe… Jedenfalls: An einem langen Wochenende schafft man es auf keinen Fall, all diese historischen Orte wirklich zu würdigen. Am besten sucht man sich vorher ein, zwei Highlights raus, bucht sich Tickets und lässt sich auch wirklich drauf ein. Beim Rest langt es, ihn sich von außen anzuschauen und nachzulesen, was es damit auf sich hat.

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