Buchschreiben: Zeitprobleme

Arbeitsplatz

Früher habe ich vor allem nachts geschrieben. Oft so lang, dass ich kaum noch zum Schlafen kam. Aber das war okay, ich war 15 und wusste nicht, wohin mit meiner unglaublichen Inspiration und mit meinen wirbelnden Gefühlen. Das waren großartige Nächte, auch wenn ich am nächsten Morgen meistens etwas mondsüchtig daher kam.

Heute, mit 31 und mit einem Vollzeitjob, brauche ich meinen Schlaf etwas dringender als damals. Und habe entdeckt: Die Morgenstunden sind als Schreibzeit auch nicht übel. Da sind Hirn und Geist ausgeruht, Herz und Seele haben sich ein paar Stunden lang erholen können vom aufwühlenden Vortag, und ich bin, mit der Hilfe eines starken Kaffees aus meiner liebsten irischen Werbetasse, halbwegs wach. Wenn ich dann erstmal an meinem momentanen Lieblingsarbeitsplatz im Wintergarten sitze und mit dem Schreiben angefangen habe, will ich meistens gar nicht mehr aufhören.

Anne schreibt ein BuchAber ich muss. Denn ich muss ja zur Arbeit. In die Redaktion, zum Pressetermin, zum Steuerberater. Jetzt, mit einer Deadline im Kalender, spüre ich das Dilemma plötzlich jeden Tag: Die Zeit zum Schreiben fehlt, weil der Alltag schon kaum schaffbar ist. Und, ich gestehe es: Am Wochenende brauche ich auch mal ein bisschen Zeit für mich (im besten Fall, meistens hetze ich auch hier von Freizeittermin zu Freizeittermin). Auch jemand, der hauptberuflich schreibt, kann ja nicht immer liefern.

Doch auch wenn ich gern mehr Zeit hätte, läuft es mit meinem morgendlichen Schreiben gerade wirklich gut und ich bin zuversichtlich, dass es genauso gut weitergeht – und ich die Deadline locker einhalten kann.

Übrigens: Lyrik oder traurige Kurzgeschichten schreibe ich nach wie vor nachts am liebsten bei Kerzen- oder Mondschein, denn das geht einfach nicht ohne entsprechende Stimmung. Wie haltet Ihr anderen Schreiber das eigentlich?

Drei Punkte

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