Aus dem Leben einer Schreiberin: Throwback-Tuesday

Kennt Ihr eigentlich diese kostenlose App Timehop? Sie tut nichts anderes, als uns anzuzeigen, was wir heute vor einem, zwei, drei, vier oder fünf Jahren auf Facebook, Twitter und Instagram gepostet haben. Wer wie ich viel in sozialen Netzwerken postet, findet das vielleicht spannend, denn die App funktioniert wie eine persönliche Zeitkapsel und erinnert uns an Dinge, die wir schon längst wieder vergessen haben. Denn letztlich bilden ja unsere Einträge auf Facebook und Co ja auch unsere verschiedenen Lebensphasen ab.

Timehop 22.07.2010Heute morgen hat mich die App jedenfalls an eine ganz besondere E-Mail erinnert, die ich heute vor genau vier Jahren bekommen habe. Darin teilte mir die Jury des Achter Verlagshauses mit, dass ich ihren Literaturpreis gewonnen habe. Meine Geschichte „Windnovelle“, ein melancholisches Retro-Stück, das sich von der Stimmung her in etwa mit den Liedern von Lana Del Rey vergleichen lässt und das ich geschrieben habe, als ich einsam und arm in England saß, hatte sich gegen 1000 andere Einsendungen durchgesetzt. Und ich war plötzlich gar nicht mehr melancholisch, sondern unglaublich glücklich.

Meine Geschichte wurde in einem Buch veröffentlicht und ich bekam auch ein Preisgeld, von dem ich einen Teil in eine tolle, teure Uhr investierte, die ich schon lange haben wollte. Auf die Innenseite habe ich damals etwas eingravieren lassen – den Titel der Geschichte nämlich, weil diese Uhr für mich auf immer mit der „Windnovelle“ verbunden sein wird. Mein journalistisches Schreiben finanziert mir ja meine Wohnung und mein Auto und eigentlich mein ganzes Leben, aber wenn ich mit Literatur ein bisschen Geld verdienen kann, ist das für mich immer etwas ganz Besonderes. Geld, das nur in etwas Bedeutsames, genau Überlegtes investiert werden darf. Etwas nur für mich. :)

Kurz danach konnte ich das Buch mit meiner Siegergeschichte und vielen anderen Beiträgen aus dem Wettbewerb in mein virtuelles Bücherregal stellen. Zweiter wurde damals übrigens der Schriftsteller Wolfgang Aistermann, der auch sehr aktiv in der Wortwelt unterwegs ist. Hier findet Ihr die ersten paar Seiten der „Windnovelle“.

3 Kommentare

  1. Du die literarische Lana del Rey? Find ich drollig. Eine wunderbare Zuspitzung.
    Auf deinen Fotos guckst du nicht so traurig wie sie..Was ich dann auch gut finde. :)

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