Seitdem ich gestern den Buchvertrag für glueckskind unterschrieben habe, bin ich fast nur noch am Feiern. Jeder möchte mit mir anstoßen, Freunde, Familie, Kollegen … Okay, zwischen dem ganzen Feiern muss ich zwar noch ein bisschen arbeiten, aber auch das geht besser mit ein, zwei Gläschen Sekt im Blut. ;)
Den Abend gestern habe ich mit zwei guten Freundinnen am Mainufer verbracht. Wir haben die Füße baumeln lassen und Piccolos getrunken, während die untergehende Sonne zwischen den Wolkenkratzern hervorblitzte. Eine würdige kleine Feier und vor allem ganz entspannt.
Dabei musste ich daran denken, wie ich mir mein Leben als Autorin früher vorgestellt habe. Wenn man mich vor 20 Jahren gefragt hätte, wie ich den Abend einer Buchvertragsunterzeichnung verbringen würde, hätte ich garantiert geantwortet: Aufgestylt in einer schicken Cocktailbar mit ganz, ganz vielen Freunden, Champagner trinkend und das Leben feiernd. Wie im Film eben.
Aber ich bin nicht Carrie Bradshaw. Und die Realität ist anders. Ein Buchvertrag löst nicht alle Probleme, führt nicht plötzlich dazu, dass man jede Menge Geld hat und auf hohen Absätzen super laufen kann – oder das eigene Foto auf einem Bus durch die Stadt fährt. Ein Buchvertrag kann nicht zaubern. Aber er gibt dem Leben eine neue Perspektive, er zeigt, dass es sich lohnt, sich anzustrengen und weiterzumachen, auch wenn es manchmal so aussieht, als hätte niemand Interesse an dem, was man mit so viel Liebe fabriziert. Am Ende sind es viele kleine Puzzlestücke, die plötzlich zusammenfallen und passen – und dann klappt es gegen alle Wahrscheinlichkeit doch.
Was ich damit sagen will: Gebt nicht auf, liebe Autoren da draußen! Glaubt an Euch und macht einfach weiter, auch wenn die Rückschläge viel zahlreicher sind als die Erfolge. Aber irgendwann klappt es. Und dann denkt Ihr: Gut, dass ich nie aufgegeben habe.
Liebe Anne,
Deine kleine Feier war vielleicht nicht ganz so elegant wie bei Mrs. Bradshaw, dafür stylish und metropolitan, mit einem der schönsten Ausblicke welche unsere wunderbare Stadt zu bieten hat. Genau das Richtige um die Erfüllung eines Traums zu feiern.
Herzlichen Glückwunsch.
Dirk
P.S.: Übrigens gut getroffen auf dem Foto. Schnappschuss.
Liebste Anne,
ich freue mich so sehr für Dich. Und darüber, dass meine Songzeilen nun passé sind. Die angelehnte Tür aber nicht.
Alles Liebe
Micha
Wenn kein Verlag Deinen Erstlingsroman will
Du wartest auf den Anschlusszug
Doch wieder steht die Bahn still
Wenn alle Stricke reißen
Und alle Welt lässt Dich im Stich
Meine Tür bleibt doch stets angelehnt für Dich.
Vielen Dank, Micha. Dein Song ist so schön – und das mit der Tür weiß ich. ❤