Gestern Abend haben Micha und ich in Niederbrechen bei Limburg gelesen. Für uns beide war das eine unserer schönsten Lesungen bisher. Und das völlig überraschend! Denn wir kennen ja kaum jemanden in der Gegend, weshalb ich innerlich schon darauf gefasst war, dass nur sehr wenige Zuhörer kommen würden. Doch sie kamen! Ich würde schätzen, dass bestimmt 25 Besucher da waren. Vorwiegend waren es Frauen, was nicht besonders verwunderlich ist, immerhin ist glueckskind doch eher ein Frauenbuch. Aber es waren auch ein paar Männer dabei, worüber ich mich auch sehr gefreut habe.
Jürgen Schühler (auf den Fotos ist das der Herr im orangefarbenen Hemd) und seine Helfer von der Bücherei hatten alles sehr liebevoll vorbereitet. Die Besucher saßen an mehreren kleinen Tischen, darauf standen Kerzen, Wein und Knabbereien. Wir durften mehr oder weniger mittendrin an einem eigenen Tisch sitzen, Auge in Auge mit dem Publikum, was wirklich äußerst schön und kommunikativ war. Ich lese viel lieber so als auf einer Bühne, da fühle ich mich mehr als Teil der Gruppe und interagiere ganz anders mit den Menschen. Ich glaube, Micha geht es genauso, denn er hat zwischen den Songs auch ganz spontan und sehr entspannt von der Entstehung seiner Lieder erzählt.
Das Publikum gestern war schlicht und einfach toll. Viele haben der Geschichte mit geschlossenen Augen gelauscht und gelächelt beim Zuhören, ich habe mich richtig wohl gefühlt beim Vorlesen und war fast traurig, als wir nach gut 75 Minuten fertig waren. Und das, obwohl das Lesen an sich doch immer ganz schön anstrengend ist. Danach gab es zum allerersten Mal Fragen aus dem Publikum, so dass sich anschließend noch ein schönes Gespräch übers Schreiben und Veröffentlichen, über Dichtung und Wahrheit ergeben hat. Ganz toll. Und als ob das alles noch nicht gut genug gewesen wäre, überreichte uns Herr Schühler dann auch noch einen schönen Blumenstrauß und eine Flasche Wein. Anschließend durfte ich fleißig glueckskind-Ausgaben signieren und mich im direkten Gespräch noch mit einigen Besuchern austauschen – das ist immer mein Lieblingspart bei Lesungen, da viele Leute dann auch von ihren eigenen Schreibprojekten erzählen oder von Bekannten, die versuchen, ein Buch zu veröffentlichen. Natürlich gebe ich da gerne Tipps.
Unsere FNP-Kollegin Ursula, die im Ort wohnt, hatte den Kontakt zur Katholischen Öffentlichen Bücherei Niederbrechen hergestellt. Dafür möchte ich mich auch hier noch einmal herzlich bedanken. Von ihr stammen auch viele der schönen Fotos, die ich Euch hier im Anschluss zeigen möchte. Der Abend gehört schon jetzt zu meinen liebsten glueckskind-Erinnerungen!