Ich bin keine, die stundenlang in Buchläden stöbert und viel Geld für druckfrische Bestseller ausgibt. Aber ich liebe es, auf Reisen gebrauchte Romane unbekannter Autoren zu kaufen. Auf Flohmärkten, in Charity-Shops und Antiquariaten kann ich stundenlang meine Nase in Bücherkisten stecken. Vielleicht kennt Ihr das auch? Ich muss mich jedenfalls immer zusammenreißen, nicht alle tollen Funde auch zur Kasse zu tragen, weil so ein großer Bucheinkauf doch ganz schön viel Platz im Rucksack wegnimmt. ;)
Von meiner Schottland-Reise (>> mehr dazu lest Ihr hier <<) habe ich den Roman „Maybe the Moon“ von Armistead Maupin mitgebracht. Ein grandioser Fund, ich lese das Buch gerade zum ersten Mal und genieße jede Seite. Im Mittelpunkt steht die kleinwüchsige Schauspielerin Cadence, die Jahre zuvor in der Rolle eines winzigen Elfs in einem Fantasiefilm zu Weltruhm kam – seitdem aber ums finanzielle Überleben kämpft. Vorbild für die Romanfigur ist die 1990 verstorbene Schauspielerin Tamara De Treaux, eine Freundin des Autors, die eine von drei Darstellern der Hauptfigur im Film E.T. war. „Maybe the Moon“ ist eine wunderbare Mischung aus Fiktion und Wirklichkeit, aber es deprimiert mich ein bisschen, zu wissen, dass Tamara De Treaux jung gestorben ist.
Entdeckt habe ich das Buch übrigens in Leakey’s Bookshop in Inverness, dem unglaublichsten Antiquariat. Eine Halle voller deckenhoher Regale, die vollgestopft sind mit vergilbten Bänden, ein wunderbar verschrobener Besitzer und Kunden, die dieses Bücherzauberland mit offenen Mündern bestaunen – wenn Ihr mal nach Inverness kommt, müsst Ihr unbedingt dorthin.