
„Magst du nächstes Jahr auch wieder eine Lesung halten?“, fragte mich die nette Annette Vankov vom Kelkheimer Kulturreferat vor einiger Zeit per Mail. Denn die Stadt stellt auch 2020 wieder die Lesereihe „Literatour on Tour“ auf die Beine – und da hat Annette an mich gedacht.
„Aber ich habe doch gar kein neues Buch“, mailte ich zurück.
Ihre Antwort kam prompt: „Du darfst auch gerne was bisher Unveröffentlichtes lesen.“
Ich überlegte. Auf die Idee war ich bisher gar nicht gekommen, mal wieder etwas Unveröffentlichtes vor Publikum zu präsentieren. Denn seit der Veröffentlichung meines ersten Buches ging es bei Lesungen immer nur ums Verkaufen. Aber eigentlich … Warum nicht? Das ist doch die Chance, endlich mal einfach nur zu lesen, ohne mir Gedanken darüber zu machen, ob jemand danach das Buch haben will oder nicht. Endlich mal eine ganz freie Angelegenheit, ein schöner Abend mit Geschichten und Musik, ohne dass sich der Erfolg danach an den Verkaufszahlen festmacht.
Ich sagte also zu und fragte mich zugleich, was ich denn wohl lesen würde. Denn ich gebe zu, seit meiner Schilddrüsen-OP vor eineinhalb Jahren war ich literarisch nicht besonders fleißig. Zudem das Ganze ja 2018 mitten in den „glueckskind“-Lesemarathon fiel, der mich sowieso schon genug Energie gekostet hat. Nach einer Buchveröffentlichung und PR-Tour möchte ich mich immer nur zurückziehen, das kannte ich vorher schon von „Frankfurt liebt dich!“ und habe es auch diesmal wieder erlebt. Denn so schön die Lesungen immer sind, so anstrengend sind sie auch für mich. Schreiben ist nicht gleich Präsentieren, nicht jeder Schreiber steht gern im Mittelpunkt. Daher denke ich nach Abschluss der Lesungen jedesmal: Ich bin doch nicht verrückt und lasse mich nochmal darauf ein! Und deshalb schreibe ich dann meistens auch erstmal nichts mehr, denn wenn ich ein Buch geschrieben habe, möchte ich es auch veröffentlichen, wenn es veröffentlicht ist, möchte ich auch daraus vorlesen – und dann geht das ganze Spiel von vorne los.
Aber diesmal nicht, diesmal halte ich nur eine einzige Lesung und zwar mit Texten, die man danach nicht kaufen kann. Texten, die es zum größten Teil noch gar nicht gibt, weil ich euch nichts Zusammenhangloses aus der Schublade präsentieren möchte, sondern eine Lesung aus einem Guss schaffen will. Das Thema: Liebe natürlich.
Einige Wochen lang war ich sehr mit anderen Dingen beschäftigt, aber heute habe ich angefangen mit dem Schreiben und habe tausend Ideen, was ich Euch alles erzählen möchte. Und der Rest kommt auch ganz wunderbar zusammen: Michael hat Lust, mich musikalisch zu begleiten, und der liebe Bernd vom Alten Rathaus in Münster richtet den Abend in seiner Gaststätte aus. Wir sind also nun bereits mittendrin in der Vorbereitung, der Flyer der Stadt wird auch demnächst gedruckt. Und ich freu mich sehr, wenn Ihr Euch den Termin schon mal vormerkt! :)
Dienstag, 14. April 2020, 19 Uhr, Altes Rathaus Kelkheim-Münster, Frankfurter Straße 153.
Der Eintritt ist frei, Gastgeber Bernd freut sich, wenn Ihr esst und trinkt und Umsatz macht.